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E-Hypermilen

E-Hypermilen: Heiss & Kalt

Ladenetzwerk

Als Tesla vor ziemlich genau 10 Jahren das Modell S auf den Markt gebracht hat war eines der Versprechen ein «Elektroauto für die Langstrecke». Einfach gesagt, aber wie will man beweisen, dass das funktioniert? Das Model S war somit zwangsweise auch der Startpunkt für das Supercharger Netzwerk und somit die «Beweisführung» für die Machbarkeit. Ab 2013 wurden die ersten Supercharger in den USA, erst an der Ost- und Westküste und danach sukzessive von der Ost- zur Westküste erweitert. Mit dem weltweit stetig wachsenden Verkauf der Tesla Fahrzeugen wuchs auch das Netz stetig. Per Januar 2023 standen weltweit an 5.000 Standorten insgesamt 45.000 Supercharger Ladesäulen – das mit Abstand grösste Ladenetzwerk weltweit.

Zur Person

Andreas Ullrich

Andreas Ullrich, ehemaliger Marketing- und Vertriebsleiter EMEA für Licht- und Farbmesstechnik bei einem japanischen Unternehmen. Seit Kindheit leidenschaftlicher Motorrad- und Autonarr, gerne auch auf Rennstrecken. Seit 16 Jahren teil- und ab 2016 Vollelektrisch unterwegs. Wohnhaft abwechselnd in Zürich und der Südtürkei.
Mitglied werden
Bildlegende: von links nach rechts / Légende : de gauche à droite
1/8 Hagia Sophia, Istanbul, Türkei
2/8 Kanal von Korinth, Greichenland / Canal de Corinthe, Greichenland
3/8 Huckepack zum Service Center, Mailand nach Aufhängungsschaden / Transfert à dos d’homme au centre de service, Milan, suite à un problème de suspension
4/8 DC Sonnenergie frei Haus, Didim, Türkei / Énergie solaire
5/8 Auf dem Weg zm Nordkapp im Januar 2023 / En route vers le Nordkapp en janvier 2023
6/8 Ziel erreicht nach 5 Tagen Reise von Basel zum Nordkapp / Objectif atteint après 5 jours de voyage de Bâle au Nordkapp
7/8 Am Supercharger in Villach, Österreich / Au superchargeur
8/8 DC Ladestation dank CHAdeMO Adapter, Bulgarien (2019) / Station de recharge DC grâce à l’adaptateur CHAdeMO

Die Anfänge

Nach 8 Jahren im Lexus Hybrid unterwegs, hat mich die erste Fahrt mit einem Model S Taxi in Amsterdam beeindruckt und im Dezember 2016 konnte ich mein MS 90D Facelift in Empfang nehmen. Dank Ladestation zuhause und «Free Charging» bei Tesla sowieso, war die Angewöhnung kurz und der automobile Alltag auf Geschäfts- und normalen Privatreisen problemlos.

Also musste 2019 eine neue Herausforderung um nicht zu sagen ein Abenteuer her. Die Idee einer Langstreckenreise von Zürich zu unserem 2. Domizil in Didim an der türkischen Mittelmeerküste – Hin und Rückweg 5.700 km. Aus Respekt vor der langen Fahrstrecke plante ich die Reise von Beginn an zusammen mit meinem Neffen.

Planung

Natürlich bedurfte es einer sorgfältigen Planung, insbesondere der Ladestandorte denn 2019 endete das Tesla Ladenetzwerk auf meiner Route in Kroatien, also nicht einmal halbe Strecke bis zum Ziel. Erst kam es mir vor als fände E-Mobilität in Serbien, Bulgarien und der Türkei noch nicht statt. Dank «PlugShare» dem, mit weltweit 600.000 Ladepunkten, grösste Webverzeichnis, welches auch durch die Eingaben der Benutzer kontinuierlich wächst. Die Betreiber der Ladepunkte in diesen Ländern waren entweder staatliche Unternehmen oder Start-ups und die Dichte noch eher bescheiden mit nur einem Triple Charger mit je einem CHAdeMO, CCS und Typ2 Stecker. Mein Tesla konnte damals noch keinen CCS Stecker verwenden und so war CHAdeMO meine einzige DC Lademöglichkeit. Auf eine App zum Laden wollte ich mich nicht verlassen (GSM Empfang? oder fremde Sprache?) also hab ich mir vorab von den Betreibern eine RFID Karte besorgt. Auch musste ich mir, sollte eine Ladestation bei Ankunft defekt oder besetzt sein, alternative Ladepunkte planen. Somit war klar, dass ich nicht mit einer Restkapazität von 10 oder weniger Prozenten beim Erreichen des Ladepunktes planen konnte. Die finale Routenplanung enthielt 13 Ladepunkte, wobei die längste Etappe 350km betrug.

Bis zum letzten Supercharger in Kroatien lief alles nach Plan. Meine Befürchtungen und entsprechende Planung erwiesen dann aber als richtig, weil die erste Ladesäule in Serbien tatsächlich defekt war. Mit reduzierter Geschwindigkeit konnten wir bis zum «alternativen» Ladepunkt weiterfahren.

Nochmals knapp mit der Reichweite wurde es an der bulgarisch-türkischen Grenze wo wir 3 Stunden am Zoll bei 30° Celsius in Urlauber-Stau festsassen. Am Schluss hat es dann doch noch gereicht und wir haben Istanbul kurz vor Mitternacht erreicht. Nach einem Tag Aufenthalt in Istanbul haben wir die letzten 620 km bis nach Didim auch geschafft. Dreieinhalb Reisetage mit 3 Übernachtungen waren erkenntnisreich und dank den komfortablen Langstreckenqualitäten des Model S entspanntes Reisen.

«Das Model S ist aus meiner Sicht, dank langem Radstand und Luftfederung ein echtes 'Hypermiler' Gefährt für die Langstrecke. »

Rückreise

Die Rückreise nach Zürich musste ich als alleiniger Fahrer planen. Ich habe deshalb die ca. 1.100km kürzere Fahrstrecke über Griechenland und Italien gewählt. Mitentscheidend war auch die Tatsache, dass ab Bari (Italien) bis nach Zürich wieder «Supercharger-Land» war. Die Überfahrt von Çesme über die Insel Chios nach Piräus erfolgte per Fähre über Nacht, genauso wie jene von Patras Nach Bari. Von da gings stramm nordwärts Richtung Heimat. In der Nähe von Piacenza ereilte mich dann, wie ich anhand der Geräusche vermutete, ein Fahrwerksdefekt vorne links. Der Moment um die Tesla Notrufnummer zu wählen. Die freundliche Dame im Callcenter in Norwegen organisierte innerhalb einer Stunde einen Abschleppwagen der mich ins zum Glück nur 35km entfernte Tesla Service Center in Mailand transportierte. Es war Donnerstag Abends um 18:00 Uhr und man offerierte mir einen Ersatzwagen oder einen 100 € Uber Gutschein. Weil man ja immer gehört hat dass bei Tesla nie Teile an Lager sind und es Wochen geht bis was geht entschied ich mich sofort für die Heimreise nach Zürich mit dem Zug. Am Freitag ruft Tesla Mailand bei mir in Zürich an und sagt «Ihr Auto ist abholbereit» – Na super… habe ich gedacht. Also, am Montag das Auto in Mailand abgeholt und als Dankeschön Schweizer Schokolade mitgebracht. Alle Kosten für Zug + Taxi hat mir Tesla umgehend erstattet – für mich ein echter *****Service!

Wachsendes Ladenetz

Seit der ersten Reise in 2019 bin ich nun jedes Jahr die Strecke nach Didim gefahren, in 2022 sogar 2 mal, im Frühsommer und Herbst. In der Zwischenzeit ist auch das Supercharger Netzwerk deutlich gewachsen und man fährt heute stresslos von Zürich bis nach Ankara. Gemäss Tesla SuC Planung kann ich in 2-3 Jahren fast vors Haus fahren. Apropos Haus, dieses haben wir mittlerweile mit einer PV Anlage mit Speicherbatterien, Luft-Wärmepumpe und einer Ladestation energetisch aufgerüstet.

Da ich Langestreckenfahrten in heisse Gefilde mittlerweile gut kenne habe ich im Januar 2023 auch die Kälte mit einer Reise ans Nordkapp ausprobiert. Ich wollte erfahren wie ein mittlerweile 7 jähriges Model S mit aktuell 150.000 km auf dem Tacho und nicht mehr jungfräulicher Batterie Kälte abkann und dies insbesondere bezüglich der Reichweite. Wieder mit dem Neffen als Copilot sind wir in 10 Tagen von Basel zum Nordkapp und zurück gefahren = 7.750 km. Etwas gar hurtig aber, im Gegensatz zu mir, ist mein Neffe noch berufstätig. Obwohl man in Schweden und Norwegen fast nur 80-90 km/h fahren darf und im Winter fast sicher Eis und Schnee liegt, habe ich immer 250 – 300 km Reichweite geschafft und dies mit Klimaanlage bei 21° C. und Aussentemperaturen von bis +1° bis -18° C.

Wie eingangs erwähnt, ist das Model S aus meiner Sicht, dank langem Radstand und Luftfederung ein echtes «Hypermiler» Gefährt für die Langstrecke. Über die Jahre beträgt mein Anteil an Langstreckenreisen ( >1.000km) fast 30%. Und es könnten noch mehr werden weil ich ja jetzt genug Zeit habe für weitere Reiseziele.

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